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kleinStadtgespräche 2013

In diesem Jahr schädigten negative Schlagzeilen in den Medien das Image des Kleinbasels. Dies nehmen wir zum Anlass, zusammen mit Reh4, mozaik, Planet 13, Restaurant Feldberg und dem NQV Unteres Kleinbasel Phänomene des Zusammenlebens im Kleinbasel öffentlich zu diskutieren und positiv auf unser Lebensumfeld einzuwirken.

Die kleinStadtgespräche finden jeweils am 19.00 Uhr im Restaurant Feldberg statt:

  • Wohnquartier und Gastromeile - Lärm oder Kultur? Mittwoch, 23. Januar 2013
  • Illegale Abfallentsorgung sowie Litterung an der Feldbergstrasse. Mittwoch, 27. Februar 2013
  • Claramatte - Veranstaltungen auf dem Kinderspielplatz. Mittwoch, 20. März 2013
  • Bänkli vor demm Sozialamt - Absitzen unerwünscht? Mittwoch, 24. April 2013

Wir laden Sie ein, mit uns für konkrete Probleme Lösungsansätze zu finden.

Das vierte «kleinStadtgespräch» 2013

Bänkli vor dem Sozialamt - Absitzen unerwünscht?

Fühlen Sie sich sicher an der Klybeckstrasse? Wir nutzen die öffentlichen Räume nicht nur für den Weg von A nach B, sondern auch bewusst zum Verweilen, zum  Essen,  als Treffpunkt, zum Pause machen und für vieles mehr.

Der „Pocketplatz“ vor der Sozialhilfe an der Klybeckstrasse 15 lädt mit seinem mit Bäumen und Bänken zum Verweilen ein. Von Anwohnenden erreichten uns allerdings immer wieder Meldungen über bedrohliche Situationen auf dem Heimweg. Verunsicherte Mieter zogen bereits aus. Unsicherheitsgefühle bei Passanten/innen machen sich vor allem in der Dunkelheit breit. Es fehle die soziale Kontrolle. Die zugeklebte Schaufensterfront sei abweisend, schaffe dunkle und bedrohlich wirkende Orte, die aufgrund der unter den Arkaden parkierten Autos auch noch uneinsehbar seien. All dies verstärkt das Unsicherheitsgefühl.

Wer ist zuständig für den öffentlichen Raum?

Die Klybeckstrasse wird nachts sehr unterschiedlich wahrgenommen. Das vierte «kleinStadtgespräch» im Restaurant Feldberg zeigten einmal mehr eine Palette von Gegensätzen auf. Es gab aber auch Konsens.

Gestört und verunsichert fühlen sich Passanten und Passantinnen durch Drogendealer, die sich in den dunklen Nischen aufhalten. Die Strecke entlang dem Bürogebäude meiden vor allem Frauen und wechseln die Strassenseite. Peter Gautschi, Kantons- und Stadtentwicklung, sieht in der Öffnung und einer sinnvollen Nutzung des Erdgeschosses eine Verbesserungsmöglichkeit. Der Ruf nach Polizeikontrollen und repressivem Vorgehen gegen die Dealer war am Anlass nicht zu überhören.

Andere Gäste zeigten Wege auf, wie man mit Platznutzern ins Gespräch kommen kann. Cornelia und Markus Knöpfli beispielsweise beleben seit einigen Jahren jeden Freitagabend mit einem Picknick den Hammerplatz. Durch den Kontakt wird die Anonymität aufgehoben und ändert sich die Einstellung. Auf Gelassenheit zielte auch der Hinweis, dass sich die Gesellschaft wie schon häufiger im Umbruch befinde. Diese Übergangsphase müsse man halt aussitzen.

Medieninformation kleinstadtgespräch 4 Klybeckstrasse Absitzen unerwünscht 24.04.2013

Das dritte «kleinStadtgespräch»2013

Claramatte - Veranstaltungen auf dem Kinderspielplatz. Nutzung und Belegungsplan.

Die Claramatte ist ein beliebter Spielplatz und Treffpunkt für Kinder und Familien im Kleinbasel. Die Allmendverwaltung bemüht sich gemeinsam mit dem Verein Claramatte um einen Interessensausgleich zwischen der Belegung mit Events und der Alltagsnutzung. Trotzdem haben im letzten Jahr die Klagen wegen stets wachsender Belegung mit lärmigen Veranstaltungen zugenommen.

Am dritten kleinStadtgespräch beschrieb…

der Verein Claramatte die Nutzung der  Claramatte als besonders  familiär und quartierbezogenen. Die Verschiebung von Veranstaltungen vom Kasernenareal auf die Claramatte habe bereits begonnen. Sie bitten darum den Kindern in jedem Fall den Vorrang zu geben und finden die aktuell schon stattfindenden  Veranstaltungen, vor allem, wenn es sich um externe Veranstalter handelt, als unnötig.

Sandro Bernasconi, Kaserne Basel  wirbt um die Einsicht, dass Rock n Roll nicht Lärm ist, sondern laute Musik, die durchaus viele Anhänger/innen auch aus dem Quartier hat. Als oft unter Beschuss geratener Veranstalter des Open Airs  auf dem Kasernenareal bemüht er sich mit dem Treffpunkt Kaserne um den Einbezug der Familien und Kindern. Gerade ein Openair ist familienfreundlich, mit Kinderaktionen und Kinderkonzerten schaffen sie es eine Veranstaltung für alle zu kreieren.  Aber auch dieses Vorgehen braucht die nötige Akzeptanz der Anwohner/innen und Amtsstellen. In diesem Jahr wieder am Wochenende vom 9-10. August 2013.

„Musik oder Lärm - Lärm ist das Geräusch der anderen“, meint Herr Hofer, Amtsleiter Amt für Umwelt und Energie und beschreibt die Schwierigkeit der Verwaltung, es eben nicht allen Recht machen zu können.

Niklaus Hofmann, Leiter Allmendverwaltung und Marc Keller, Kommission Nutzung öffentlicher Grund (KVöG) waren sich einig, dass der bereits eingeführte Bespielungsgsplan ein gutes Beispiel  ist für den Interessensausgleich zwischen Veranstalter und Quartiernutzung. Mit dem Nörg (Gesetz über die Nutzung des öffentlichen Raumes) soll nun die Praxis auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden, was auch für die Veranstalter höhere Planungssicherheit bringen soll. Es ist der Verwaltung ein Anliegen die Nachbarn an der Regelung der Bespielung eines Platzes zu beteiligen und gemeinsam die Orte zu entwickeln.

Wenn nachts die familiären Nutzungen auf der Claramatte nachlassen, findet dort Prostitution oder Drogenhandel statt. Dies wird von Grossrat André Auderset nicht gerne gesehen und er schlägt vor auch dort eine „Buvette“ einzurichten, die mit der nächtlichen Belebung  zur Sicherheit der Claramatte beitragen würde.

Andreas Hanslin, Leiter Robi-Spiel-Aktionen, teilt mit, dass aktuell bereits eine Kindertankstelle (best practice) auf der Claramatte betrieben wird und neu eine Ausweitung der  Präsenzzeiten in die Ueberlegungen einfliessen und sie mit der Allmendverwaltung über mögliche Optionen verhandeln. Dabei scheint es aber finanzielle Probleme zu geben, da der Verein Robi-Spiel-Aktionen vom Erziehungsdepartement für mobile, aufsuchende Kinderarbeit subventioniert wird und keine Gelder für die weitere Aufgaben im Sozialraum zur Verfügung stehen.

Eine weitere Forderung geht in Richtung Politik. Die Allmendgebühren der Veranstalter  sollen wieder  dem Quartier, den Anwohnenden und dem Platz  zugutekommen  (Analog Mehrwertabgabefonds). So könnten die Betroffenen ihre Phänomene im und um die Claramatte selber zu managen beginnen.

Vorgeschlagen wurde auch, dass die Allmendverwaltung oder die KVöG neue Veranstaltungsorte erschliesst. Der Wasserturm oder  die Wiese bei der Steinenschanze sind bisher ungenutzte Orte. Dort könnten auch Veranstaltungen stattfinden. Durch eine  bessere Verteilung der Events kann  der bestehende Nutzungsdruck durchaus gesenkt werden.

Visionen und Lösungsansätze aus der Versammlung:

  • Belebung und soziale Kontrolle mit Buvette: Buvette zur Lärmminderung
  • „Kindertankstelle Plus“ – Robispielaktionen in Verhandlung mit AV. Plus für zeitliche Erweiterung des Angebotes in den Abend, Zielgruppe: weiterhin Familienorientiert
  • Behörden abschaffen: hört auf mit der Juristerei!
  • Abgabe für Veranstaltungen, die wieder dem Quartier/den Anwohnern/den Quartierinstitutionen und -organisationen zurückgeführt werden (Analog Mehrwertabgabefonds)
  • Vision: Claramatte Oase für Kinder tagsüber, Oase für (erwachsene) Anwohner (Buvette, Grillieren) abends
  • Kritik dem Allheilmittel Buvette: Gastronomen sollen in Problemsituationen Gradestehen, werden aber mit Auflagen eingedeckt
  • bessere Verteilung der Veranstaltungen in Gesamtbasel
  • Vorschlag: die kleineren Veranstaltungen in der Innenstadt zulassen und die grösseren an die Peripherie, die können sich auch mehr leisten

Das zweite «kleinStadtgespräch» 2013

Littering an der Feldbergstrasse und illegale Abfallentsorgung im Kleinbasel

Die zunehmende Beanspruchung des öffentlichen Raumes sieht man auch an der Verschmutzung von Strassen und Grünanlagen. Obwohl die Allmend und Parkanlagen uns allen „gehören“, halten wir sie nicht sauber. Warum fällt uns Littering so leicht und mit welchen Folgen? Studien haben gezeigt, dass Unordnung ein Gefühl von Unsicherheit erzeugt und Unsicherheit wiederum fördert Vorurteile. Aufgrund dieser Erkenntnisse darf uns das zunehmende Littering an der Feldbergstrasse, illegal deponierter Sperrmüll, Abfall bei den Glascontainern oder zur falschen Zeit auf die Strasse gestellte Bebbisäcke nicht egal sein.

Gemeinsam mit dem Leiter der Stadtreinigung Alexander Isenburg, dem Leiter der Abteilung Abfall Martin Lüchinger und dem Abfallkontrolleuer Martin Spycher wollen wir dem Phänomen Abfall nachgehen. Wir erfahren, wer die Spuren von Partys und Grillgelagen beseitigt, wen die Abfalldetektive wirklich erwischen und dass, wer Pet verkauft, die Petflaschen auch wieder zurücknehmen muss. Zudem werden André Auderset, Grossrat Kleinbasel LDP, Katharina Zaugg, Ethnologin und Inhaberin der Putzschule Basel sowie Hausbesitzer/innen, Hauswarte, Laden- und Gastrobetreiber  mit der Moderatorin Martina Rutschmann ihren Umgang mit dem Dreck in den Strassen diskutieren.

Der Umgang mit Abfall, ein Thema so vielfältig wie unser Quartierbevölkerung und deren Meinung dazu...

Der Leiter der Abteilung Abfall Martin Lüchinger und der Abfallkontrolleuer Martin Spycher zogen mit seit Oktober über 50 ausgeteilten Bussen eine positive Bilanz. Da die AnwohnerInnen vor allem nächtliche Entsorgungs- und Urinier-Aktivitäten beschrieben, scheinen die Kontrolleure dennoch vor schier unlösbaren Problemen zu stehen. Besser sei es, einen Wettbewerb für die sauberste Strasse auszuschreiben oder ein gemeinsames Putzen zu organisieren, fanden einige Gäste im Feldberg. Freiwillige werden also mit Hilfe der Stadtreinigung voraussichtlich Ende April die Feldbergstrasse gemeinsam wischen.

Abfallphilosophie BAZ 7.03.2013

Das erste «kleinStadtgespräch» 2013

Wohnquartier und Gastromeile - Lärm oder Kultur?

Die Feldbergstrasse hat sich in letzter Zeit zu einer der belebtesten Ausgangsmeilen Basels gemausert. Wir gehen der Frage nach "Wie leben die Nachbarn damit?"
Lokale wie Agora Bar und Lady Bar erfreuen sich grosser Beliebtheit. Während die einen sich im Nachtleben austoben, leiden andere an den Lärmemissionen. Das Thema sorgt für Sprengstoff.

«Wohnquartier und Gastromeile — Lärm oder Kultur?» Im Zeichen dieser Frage stand am Mittwoch der Diskussionsabend im Restaurant Feldberg. Mit. dabei waren sowohl Anwohner als auch Vertreter*innen der besagten Gastrobetriebe und der Behörden.
Die Gastgeber im Restaurant Feldberg stellten sich der Kritik. Sie stellten ihre Massnahmen vor, um den Sekundärlärm einzudämmen. Sie haben Leute angestellt, die rund um das Haus für Ruhe sorgen sollen. Alle Wirte in der Feldbergstrasse bemühen sich, dass sich die Party nicht aufs Trottoir verlegt. Das Problem sei, dass die Stadt einfach lauter wird, aber vermehrt die Lokale für Probleme in der Stadt verantwortlich gemacht werden.

Einige Anwohnende waren der Meinung, dass eben gerade die neue Gastroszene mehr Leben in die Strasse gebracht und sie somit sicherer gemacht habe. Dem Bordellbetrieb trauerte jedenfalls niemand hinterher.
Schliesslich plädierten sowohl Wirte wie auch Anwohnende und Vertreter*innen der Verwaltung für mehr gegenseitige Rücksichtnahme.

Medienberichte